Huellas de la Memoria – Spuren der Erinnerung

14. Juli 2017 | Von | Kategorie: Aktuelles, Verschwindenlassen

In der Ausstellung „Huellas de la Memoria“ des mexikanischen Künstlers Alfredo López spielen Schuhe eine entscheidende Rolle: Sie bezeugen, welchen Weg Mütter, Väter oder Geschwister bereits zurücklegten, um ihre Angehörigen zu finden. Bei ihrer Suche durchstreifen sie das ganze Land – manche bereits seit Jahrzehnten – voller Hoffnung auf ein Ende der Ungewissheit, was mit den Verschwundenen geschah. In die Sohlen der abgelaufenen Schuhe gravierte der Künstler Namen der Verschwundenen und Botschaften von Angehörigen.

„Huellas de la Memoria” ist ein Kunstprojekt, das die Opfer von Verschwindenlassen in Mexiko und anderen Staaten Lateinamerikas in den Mittelpunkt stellt und ihnen ein Gesicht gibt. Mit seiner Arbeit will der Künstler mit seinem Kollektiv die Öffentlichkeit über fehlende Justiz und Straflosigkeit aufklären.

Noch heute verschwinden täglich Menschen in Mexiko, offiziell gelten 27.000 Personen als verschwunden – der bekannteste Fall sind die 43 Studenten, die 2015 verschleppt wurden und von denen bis heute jede Spur fehlt. Die gesammelten Schuhe stammen aus der Zeit von 1969 bis 2015, mittlerweile haben über 100 Menschen ihre Schuhe für die Ausstellung bereitgestellt.

Die Ausstellung „Spuren der Erinnerung“ ist vom 25. Juli bis zum 4. August 2017 im Tagescafé „Fenster zur Stadt“ der Katholischen Stadtkirche zu sehen. Die Vernissage findet am Montag, den 24. Juli um 18 Uhr statt.

Folgendes Interview mit Alfredo López gibt einen kleinen Vorgeschmack auf das Schaffen des Künstlers, der auch bei der Ausstellungseröffnung dabei sein wird: Footprints With Memory: The Arts of Transitional Justice

Zeit und Ort: 24. Juli bis 4. August, Tagescafé „Fenster zur Stadt”, Vordere Sterngasse 1, 90402 Nürnberg

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