Ausstellung
Edilberto Jiménez - Biografie
Edilberto Jiménez
stammt aus einer der berühmtesten Retablistenfamilien von Ayacucho.
Sein Vater Florentino Jiménez stammt aus dem Dorf Alcamenca
im Departement Ayacucho, wohin die Familie bis heute enge Bindungen
hat. Er wurde zu einem der großen Erneuerer der Kunst des
Herstellens von Retablos (kleinen tragbaren Altären für
die Zeremonien der Bauern und Hirten auf den Feldern und Weiden).
Seine Söhne Claudio, Nicario, Odón, Mabilón und
Edilberto wurden ebenfalls als Retablokünstler berühmt
und leben heute teilweise im Ausland.
Edilberto Jiménez
blieb als einziger in Ayacucho. Er studierte an der Universität
Ayacucho Anthropologie und engagierte sich schon als Student für
die Menschenrechte. Immer wieder besuchte er im Rahmen von Feldforschungen
die ländlichen Gebiete Ayacuchos, selbst in Zeiten, in denen
dies sehr gefährlich war. Seine intimen Kenntnisse der Region
und der Quechuasprache, zusammen mit seinem Engagement für
die Menschenrechte, qualifizierten ihn für eine Stelle im Regionalbüro
Ayacucho der "Kommission für Wahrheit und Gerechtigkeit",
die von der peruanischen Regierung nach dem Ende der Fujimori-Diktatur
eingesetzt wurde, und die im August 2003 ihren Abschlussbericht
vorlegte.
Edilberto Jiménez
bereiste im Auftrag der Kommission entlegene ländliche Gebiete
Ayacuchos, die wegen ihrer abgeschiedenen Lage kaum je von Menschenrechtsorganisationen
oder staatlichen Untersuchungskommissionen besucht worden waren.
Gerade dort aber hatten die Menschen am meisten unter der politischen
Gewalt des Sendero Luminoso und der Streitkräfte zu leiden
gehabt, wie z.B. in der Provinz Chungui. Edilberto Jiménez
nahm die Aussagen der Menschen dort nicht nur mit dem Kassettenrecorder
zu Protokoll. Als Künstler fertigte er auch Zeichnungen dieser
schrecklichen Berichte an, die er so lange korrigierte, bis ihm
die Menschen sagten: "Ja, so war es."
Auf diese Weise ist über die Provinz Chungui ein Skizzenbuch
entstanden, das in Bild und Text präzise die Aussagen der Bewohner
festhält. Es ist Teil der Dokumentation der Wahrheitskommission.
Große peruanische Presseorgane wie "El Comercio"
und "Caretas" haben ausführlich darüber berichtet.
So verkörpert
Edilberto Jiménez in seiner Person auf besondere Weise die
Verbindung zwischen Menschenrechtsarbeit und künstlerischer
Arbeit.
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