Die Verfolgung von Hedme Castro geht in Honduras weiter

Hedme Castro, Direktorin der Menschenrechtsorganisation ACI-PARTICIPA in Honduras, war von März bis September im Rahmen des Schutzprogramms ESI (Elisabeth-Selbert-Initiative) für verfolgte MenschenrechtsverteidigerInnen Gast des Nürnberger Menschenrechtszentrums (NMRZ). Das ESI-Programm wurde von der Bundesregierung in Zusammenarbeit mit dem Institut für Auslandsbeziehungen aufgelegt und bietet MenschenrechtsverteidigerInnen in Notlagen einen Aufenthalt in Deutschland für sechs Monate. Nach dieser Zeit, so die Erwartung, habe sich die Lage im Herkunftsland verbessert, sodass die Personen unter verbesserten Bedingungen zurückkehren können.

Im Fall von Hedme Castro erwies sich das als Illusion. Obwohl sie bei der Ankunft am Flughafen von der deutschen Botschaft abgeholt wurde, begannen die Drohungen schon bald wieder. In der Nacht zum 5. November 2021 wurde schließlich Hedmes Haus in Brand gesteckt (s. Foto). Nur weil Hedme bereits einige Tage zuvor, angesichts immer konkreterer Drohungen, das Haus verlassen hatte, wurde niemand verletzt. Mögliche TäterInnen und die genaue Brandursache sind wegen der Untätigkeit der Behörden bislang unbekannt. Die Tat fügt sich allerdings in die Kette von Drohungen und früheren Attacken gegen Hedme Castro und ACI-PARTICIPA ein, die sie wegen ihrer Kritik an den zahlreichen schweren Menschenrechtsverletzungen des Regimes zur vorübergehenden Ausreise nach Deutschland bewogen hat.

Das Nürnberger Menschenrechtszentrum ist bestürzt über diesen brutalen Angriff auf das Leben unserer Freundin Hedme. Wir werden mit den Verantwortlichen des ESI-Programms mögliche weitere Schutzmaßnahmen diskutieren. Zunächst aber geht es auch einfach darum, Hedme wieder eine Wohnung zu verschaffen. Zu diesem Zweck haben wir ein Spendenkonto eingerichtet:

IBAN: DE44 5206 0410 0103 5051 97
Bank: Evangelische Bank eG
BIC: GENODEF1EK1

Dort können Spenden, die auch steuerlich absetzbar sind, mit dem Stichwort „Hedme“ eingezahlt werden.

Die internationale Menschenrechtsorganisation FIDH hat ebenfalls eine Aktion zum Schutz von Hedme gestartet. Dort können Briefe an die Verantwortlichen Honduras geschickt werden mit der Aufforderung, das Leben, die Gesundheit und die Menschenrechtsarbeit von Hedme zu schützen. Die Briefe können auf Spanisch oder auf Englisch geschrieben werden.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert