#NichtUnsereWM – 10 Dinge, die auch DU gegen die WM in Katar 2022 tun kannst und solltest!

In Kürze findet die Fußball-Weltmeisterschaft der Männer in Katar statt. Vom 20. November bis zum 18. Dezember 2022 wird damit ein Sportturnier stattfinden, das, als menschenrechtlich besonders problematisch einzustufen ist. Insbesondere die katastrophalen Arbeitsbedingungen vor Ort, das ausbeuterische System der Gastarbeiter:innen, unzureichende Frauenrechte, mangelhafte Presse- und Meinungsfreiheit, Unterstützung von extremistischen Organisationen und die diskriminierende LGBTIQ+ Gesetzgebung (z.B. Verbot von homosexueller Partnerschaft) in Katar sind hinreichend dokumentiert und müssen scharf kritisiert werden.

Menschenrechtsproblematische Regime sowie menschenrechtsfeindliche Strukturen dürfen durch die Fußballweltmeisterschaft nicht aufgewertet und legitimiert werden.

Damit den Verantwortlichen klar wird, dass wir es damit ernst meinen, müssen wir das höchst profitable Zusammenspiel zwischen FIFA, Sponsoren und autokratischen Regimen stören. Wir müssen deutlich zum Ausdruck bringen, dass ein „weiter so“ völlig inakzeptabel ist und wir echte Veränderungen brauchen.

Was auch DU gegen die WM in Katar 2022 tun kannst und solltest?

  • Beteilige dich an der Social-Media-Aktion #NichtUnsereWM am Tag des Eröffnungsspiels: Da unser Protest gegen diese WM umso wirkungsvoller ist, je mehr Akteure sich öffentlich dagegen aussprechen, starten wir eine Social-Media-Aktion am Tag des Eröffnungsspiels der WM. Hierzu schreiben wir „#NichtUnsereWM“ gut lesbar auf einen Karton, fotografieren uns selbst und teilen das Bild am Eröffnungsspieltag der WM (Sonntag, den 20. November) via Social Media. Genau durch solche Protestaktionen können wir in dieser Phase der WM unseren Ärger zum Ausdruck bringen und öffentlichkeitswirksam bekennen, dass wir die WM in Katar 2022 nicht unterstützen. Je mehr Menschen und Organisationen bei dieser Aktion mitmachen, desto stärker natürlich der Protest. Aus diesem Grund: Werde aktiv und unterstütze die Kampagne selbst und leite sie an Freunde, Bekannte, Kolleg:innen und Interessierte weiter! Du bist zu spät dran? Macht nichts. Die Kampagne läuft bis zum 18. Dezember!
Fiktiver Beispielpost
  • Unterzeichne den Aufruf „Boycott Qatar 2022: Sei Teil einer stark wachsenden Boykott-Bewegung, die bereits von über 100 Gruppen, Organisationen sowie tausenden Einzelpersonen unterstützt wird! Je weniger Menschen die WM-Spiele schauen werden, desto unattraktiver ist die gesamte Veranstaltung für die Verantwortlichen sowie für die offiziellen WM-Sponsoren. Mache dich dafür in deinem Freundeskreis und innerhalb deiner Familie stark und werbe dafür, die WM-Spiele dieses Jahr nicht anzuschauen!
  • Unterstütze die Petition #PayUpFIFA: Neben Katar hat auch die FIFA eine besondere Verantwortung, an die wir den Verband erinnern müssen. Dies bedeutet, dass die FIFA Wiedergutmachung für vergangene Arbeitsrechtsverstöße leisten muss, die mit der Fußball-WM 2022 in Verbindung stehen. Hierunter fallen Arbeitende, die an Bau und Instandhaltung der Stadien, Transportinfrastruktur, Unterkünfte und anderen turnierbezogenen Projekten beteiligt sind. Die FIFA muss mit Katar und anderen Partnern zusammenarbeiten, um ein Entschädigungssystem für hunderttausende Arbeitende einzurichten, die an Projekten für die Weltmeisterschaft beteiligt sind bzw. waren. Um dies zu finanzieren, sollte die FIFA mindestens eine Summe im Wert des WM-Preisgeldes, also 440 Mio. US-Dollar, bereitstellen. Laut Amnesty International wird die FIFA mit der WM voraussichtlich 6 Milliarden Dollar einnehmen und kann es sich daher leisten, die Opfer der Menschenrechtsverletzungen vor Ort und deren Familien zu entschädigen. Aus diesem Grund unterzeichne die diesbezügliche Petition von Amnesty International!
  • Wende dich an die FIFA, den DFB und an die Deutsche Nationalmannschaft: Neben den Entscheidungsträger:innen in Katar kannst dich auch direkt an die Verantwortlichen und Teilnehmenden des Fußballturniers wenden. Du kannst dem Präsidenten der FIFA, Giovanni Infantino, entweder über die Seite von Human Rights Watch schreiben oder direkt postalisch an:

    Fédération Internationale de Football Association
    z.H. Präsident Giovanni Infantino
    FIFA-Strasse 20
    P.O. Box 8044 Zürich
    Schweiz

    An den Präsidenten des DFB, Bernd Neuendorf, kannst du dich postalisch über folgende Adresse wenden:

    Deutscher Fußball-Bund e.V.
    z.H. Präsident Bernd Neuendorf
    Kennedyallee 274
    60528 Frankfurt am Main
  • Beziehe deine Stammkneipe und die Sportsbars deiner Region mit ein: Gewinne sie für die Initiative #KeinKatarinmeinerKneipe. Einen wöchentlich aktualisierten Überblick über die stets wachsende Anzahl an teilnehmenden Betrieben veröffentlicht der Twitter-Account der Fortuna Brötchen, eine Düsseldorfer Fan-Gruppe (@f95broetchen) unter dem Hashtag #KeinKatarinmeinerKneipe.
  • Überzeuge deinen Sportverein und die Fußballvereine deiner Region: Gewinne sie neben der oben genannten Social-Media-Aktion (#NichtUnsereWM) für die Initiative Back2Bolzen. Ganz nach dem Motto „Kicken statt Gucken“ werden eigene Spiele und Turniere während der WM-Spieltage organisiert – vielleicht gerade auch ein ganz besonderes Fußballturnier am Samstag, den 10. Dezember 2022, am Tag der Menschenrechte. Zum Teil werden auch große Alternativturniere stattfinden, wie z.B. in Berlin (Kicken statt Gucken) und in Leipzig (ASAP Global Cup). Aber vielleicht auch bei dir vor Ort? Mach dich schlau und sei dabei! Du bist zu spät für die Anmeldung bei einem Turnier dran? Dann ist der Boycott-Run perfekt für dich. Jede:r kann an jedem Ort mitmachen und dabei Gutes tun!
  • Zeige Flagge und weis öffentlich auf das problematische Turnier hin: Mache mithilfe von Boykott-Fahnen in Fußballstadions, bei öffentlichen Veranstaltungen oder sogar von deinem Wohnungsfenster oder Balkon aus auf den Boykott aufmerksam und rege damit deine Mitmenschen zum Nach- und Umdenken an.
  • Mach mit bei der Aktion #FootballBlackout: Das Ziel ist es, dass am Samstag, den 10. Dezember 2022, möglichst viele Menschen weltweit die WM nicht schauen und stattdessen etwas anderes tun. Es geht ganz einfach: Einfach kurz in die sog. Pledge-List eintragen und eines oder mehrere Statements in deinen Sozialen Kanälen mit #footballblackout posten.
  • Kaufe keine WM-Produkte und auch keine Produkte von Unternehmen, die im Rahmen der WM aktiv werben: Damit den Verantwortlichen klar wird, dass wir es mit unserem Protest ernst meinen, müssen wir das höchst profitable Zusammenspiel zwischen FIFA, Sponsoren und autokratischen Regimen stören. Daher verzichte auf WM-Merchandise! Zu den Hauptsponsoren der WM zählen VISA, Adidas, Coca Cola, Wanda Group, Budweiser, Byjus, Crypto, Hyundai und KIA Motors, QatarAirways, QatarEnergy, McDonald’s, Hisense, VIVO und Mengniu. Sponsoren für die deutsche Mannschaft bei der diesjährigen WM sind neben Adidas die Deutsche Telekom, die Commerzbank und Volkswagen.
  • Engagiere dich ehrenamtlich oder spende für WM-kritische Initiativen und Menschenrechtsorganisationen: Die Öffentlichkeitsarbeit sowie die umfassende Arbeit vor Ort von zahlreichen Menschenrechtsorganisationen und Initiativen wäre durch das ehrenamtliche Engagement vieler nicht in dieser Form möglich. Neben dem persönlichen Engagement ist natürlich auch die finanzielle Unterstützung ein wesentlicher Beitrag für kritische Menschenrechtsarbeit – auch jenseits der Fußball-WM in Katar. Spende an Initiativen und Organisationen deines Vertrauens, die sich kritisch mit der WM auseinandersetzen und/oder sich anderweitig für unterstützenswerte Anliegen starkmachen.

Du hast nach dieser Auflistung noch nicht genug? Dann lass dich doch vom Ideenkasten inspirieren: Auf dieser Seite werden Ideen präsentiert, was Kneipen, Fanprojekte oder Begegnungszentren während der WM als Alternative anbieten können. Die Sammlung wird fortlaufend ergänzt.

Lasst uns gemeinsam ein Zeichen für die Menschenrechte setzen!

Du hast auch eine Initiative oder eine kreative Möglichkeit gefunden, um deinen Protest gegen diese WM auszudrücken? Dann lass es uns gerne unten in den Kommentaren wissen!

One thought on “#NichtUnsereWM – 10 Dinge, die auch DU gegen die WM in Katar 2022 tun kannst und solltest!

  1. Der beste Protest wäre, wenn alle Mannschaften so spielen, daß Katar Weltmeister wird. Wäre ein überzeugendes Zeichen gegen die Praktiken der Fifa.

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