Als wir nach längeren Vorbereitungen im März dieses Jahres unseren Blog Menschenrechte – der Blog ins Leben gerufen haben, waren wir nicht sicher, ob wir erstens dazu kommen würden, regelmäßig Inhalt hochzuladen (immerhin arbeiten wir ja alle ehrenamtlich), zweitens, ob wir das technisch so hinbekommen, wie wir wollen und drittens, ob das Interesse nach solchen Artikeln überhaupt besteht. Nun, am Ende dieses Jahres dürfen wir resümieren:
… jep, wir schaffen regelmäßigen Content (zumindest bisher),
… ja, wir haben es technisch hinbekommen (abgesehen von dem ein oder anderen Bug) und
… jawohl, es gibt tatsächlich Leute, die unsere Artikel gerne und regelmäßig lesen.
Das ist doch einmal ein motivierendes erstes Fazit!
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Wenn wir auf das Jahr 2020 zurückschauen, stellen wir fest, dass unsere Themen wie auch unsere Perspektiven vielfältig waren – so wie es nun mal auch die Menschenrechte sind. So haben wir uns neben allgemein gültigen Artikeln wie Nürnberg als Stadt der Menschenrechte oft auch an aktuellen gesellschaftlichen Diskussionen beteiligt, wie beispielsweise mit der Corona-Tracking-App, den Protesten in Belarus, aber auch der Diskussion um sexuelle Identität im Grundgesetz sowie über LGBTIQ*-Rechte und Rechtspopulismus – um nur um einige wenige Themen zu nennen.
Und weil wir so viele gute Artikel in diesem Jahr hatten, haben wir euch ein kleines Best of der meistgelesenen Blog-Artikel in diesem Jahr zusammengestellt:
Top 7: AfD Bayern – hilflos in der (Corona-)Krise: Ist das noch Politik?
Während die AfD und insbesondere die AfD in Bayern durch sexistische, antisemitische und rassistische Kommentare auffallen, offenbart die Corona-Krise die Unstimmigkeiten und Widersprüche der AfD-Politiker*innen in Bayern. In vielen Beispielen veranschauliche ich, wie die AfD Bayern Verschwörungsphantasien und Lügen verbreitet und sich durch einen orientierungslosen Zickzackkurs ins politische Nirwana verrennt.
Top 6: „Rasse“ – weg damit aus dem Grundgesetz? (I)
Hier arbeitet unser Autor Rainer Huhle heraus, warum der Begriff Rasse im Grundgesetz zwar verwendet wird, aber eigentlich eine Fehlbesetzung ist. Auch wird darauf eingegangen, warum sich der unglückliche Begriff bisher so lange halten konnte und auch im internationalen Menschenrechtsschutzsystem fest verankert ist.
Top 5: Rassismus gleich Rassismus?
Unsere Autorin Nadja Kutscher beschreibt, wie immer öfter auf den Begriff der Kultur zurückgegriffen wird, um Unterschiede zwischen Menschen nicht nur zu erklären, sondern auch zu pauschalisieren und sich von diesen vermeintlich ‚Anderen‘ abzugrenzen. Dann werden ganze Bevölkerungsgruppen einem Stereotyp unterworfen, der alle anderen Merkmale, die das Individuum ausmachen mag, verdrängt oder unterordnet.
Top 4: Diskriminierung im Zusammenhang mit dem Corona-Virus
Viel wurde über Covid-19 und die daraus resultierende Krise geschrieben. Doch welchen Einfluss der Virus auf die Menschenrechte hatte (und immer noch hat), wurde gerade zu Beginn oftmals nur am Rande erwähnt oder schlichtweg vernachlässigt. Clara Lanfermann hat gleich zu Beginn der Krise in Deutschland herausgearbeitet, wie das Corona-Virus Diskriminierung in der Gesellschaft aufleben lässt und sich mitunter katastrophal auf die Menschenrechtslage auswirkt.
Top 3: „Rasse“ – Raus aus dem Grundgesetz – und dann? (II)
Während es im ersten Teil (siehe Top 6) darum ging, dass der Begriff Rasse aus dem Grundgesetz verschwinden sollte, schreibt Rainer Huhle nun, welche Begrifflichkeit alternativ verwendet werden soll. Er meint, dass der Begriff Ethnie, insbesondere ethnische Herkunft, kein adäquater Ersatz ist. Auch Hautfarbe als Ersatzterminus würde zu kurz greifen. Doch was dann?
Top 2: Corona und Triage – Recht auf Leben und Gesundheit
Während es im April noch theoretisch diskutiert wurde, ist es mittlerweile schon zur Anwendung in Deutschland gekommen: die Triage – also das Entscheiden eines Arztes bzw. einer Ärztin welche*r Patient*in bei begrenzten Ressourcen gerettet werden soll und welche*r nicht. Welche Konflikte damit zusammenhängen und was das für die Menschenwürde bedeutet, beschreibt unser Autor Otto Böhm in seinem viel gelesenen Artikel!
Top 1: Halt die Klappe, Mann! Ein Appell an Männer, einfach mal Frauen zuzuhören und nicht so empfindlich zu sein
Wer über die Gleichberechtigung der Frau im Internet schreibt muss oftmals ein dickes Fell haben. Dies gilt bedauerlicherweise umso mehr, wenn es sich dabei auch noch um eine Autorin handelt und insbesondere dann, wenn dies auch noch so provokativ gemacht wird wie von unserer Autorin Maria Geisler. Doch mit dem Thema trifft sie offensichtlich den Nerv der Zeit und auch bei unseren Leser*innen wirkt ihr Artikel emotional polarisierend. Während sie Mansplaining als Symptom von Alltagssexismus herausarbeitet, geht sie auf das sog. Gaslighting und Whataboutism ein und bringt ihren persönlichen Appel deutlich zur Geltung: Männer sollten einfach mal besser zuhören lernen und dabei verdammt nochmal nicht so empfindlich sein.
Das waren unsere meistgelesenen Blog-Artikel. Was hältst du von der Auswahl der Texte? Haben dir andere Texte besser gefallen? Oder hättest du gerne, dass wir im neuen Jahr 2021 über manche Themen mehr schreiben?
Schreib uns gerne deine Meinung unten in die Kommentare!
Ansonsten bleibt nur noch zu sagen: Guten Rutsch in ein (aus pandemischer und menschenrechtlicher Sicht) hoffentlich besseres 2021!