Benjamin Ferencz bei der Eröffnung des Memoriums Nürnberger Prozesse
Vortrag von Benjamin Ferencz
Mittwoch, 3. August 2011, 19 Uhr
Memorium Nürnberger Prozesse,
Bärenschanzstraße 72, 90429 Nürnberg
Benjamin Ferencz, Jahrgang 1920, ist nahezu der letzte Zeitzeuge, der aktiv an den Nürnberger Prozessen beteiligt war. Im Alter von nur 27 Jahren war er der Ankläger des Einsatzgruppenprozesses, einem der zwölf „Nachfolgeprozesse“ im Anschluss an das Internationale Militärtribunal in Nürnberg.
Seit dieser Erfahrung setzt sich Ferencz unermüdlich für die weltweite Durchsetzung der Rechtsprinzipien ein, die den Nürnberger Verfahren zugrunde lagen. Während Kriegsverbrechen, Völkermord und Verbrechen gegen die Menschheit heute allgemein als international zu verfolgende Verbrechen anerkannt sind – u.a. durch den Internationalen Strafgerichtshof -, steht die strafrechtliche Verfolgung des Verbrechens des Angriffskriegs noch aus. Dabei war es gerade dieses Verbrechen, das im Internationalen Gerichtshof von Nürnberg im Mittelpunkt der Anklage stand.
Benjamin Ferencz hat viel erreicht, nicht zuletzt ist es auch seiner Hartnäckigkeit zu verdanken, dass es inzwischen den Internationalen Strafgerichtshof gibt. In den letzten Jahren konzentriert er sich darauf, dass auch das Verbrechen des Aggressionskriegs zu einem Tatbestand wird, der vor nationalen und internationalen Gerichten angeklagt werden kann. Über den mühseligen Weg dahin berichtet er in seinem Vortrag, den er im historischen Gerichtssaal von Nürnberg halten wird.
Der Vortrag findet in englischer Sprache statt. Der Eintritt ist frei, Platzkarten sind im Memorium Nürnberger Prozesse an der Kasse erhältlich.