Rheinisches JournalistInnenbüro / Recherche International e.V. (Hg.), Köln 2008
Vor drei Jahren hat das Rheinische JournalistInnenbüro auf der Basis umfangreicher weltweiter Recherchen eine Pionierarbeit zur Geschichte des Zweiten Weltkriegs herausgegeben. Das 444-seitige Buch “Unsere Opfer zählen nicht”. Die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg, das im Verlag Assoziation A, Berlin/Hamburg erschien1, hat es zu einem bemerkenswerten Erfolg gebracht, der beweist, dass hier tatsächlich eine schlimme Lücke in der historischen Wahrnehmung der jüngeren Weltgeschichte geschlossen wurde. Das Buch erlaubt, den „Weltkrieg“ endlich wirklich in globaler (Opfer-)Perspektive zu sehen.
Dadurch ermutigt, haben die Autoren mittlerweile ein ebenso bemerkenswertes Buch voller Materialien für den Unterricht zu den einschlägigen Themenbereichen vorgelegt. Es liefert zu den einzelnen Kapiteln – meist kurze – Einführungstexte und eine Reihe von oft hochinteressanten Quellentexten (in deutscher Übersetzung), dazu viel zeitgenössische Fotografien, Karikaturen, Plakate etc., ferner Literaturhinweise, sowie Hinweise und ausformulierte Fragestellungen für den Unterricht. Das dicke Buch im Din-A4-Format ist übersichtlich gegliedert und somit leicht erschließbar für die gezielte Suche nach einzelnen Themenbereichen und Unterrichtsmaterialien. Die vielen originalen – und für die meisten von uns wohl auch originellen – Materialien werden noch ergänzt durch eine CD-Rom mit zahlreichen O-Tönen, auf die im Textbuch jeweils verwiesen wird. Damit wird aus dem Werk auch ein höchst interessantes Medium für den etwas anderen Fremdsprachenunterricht. Außerdem ist auf der CD-Rom noch einmal das gesamte Buch als pdf enthalten, so dass sich die Lehrkräfte einzelne Seiten für Bildvorlagen herunterladen können.
Kurzum, hier ist das perfekte Werkzeug, um im Geschichtsunterricht und verwandten Fächern neue Perspektiven auf eine entscheidende Epoche des 20. Jahrhunderts zu werfen. Jetzt braucht es nur noch die Lehrkräfte, die die Energie besitzen, sich dafür in den vollgestopften Lehrplänen Raum zu schaffen “¦
von Rainer Huhle