Wie unschuldige Menschen in die Fänge der Terrorfahndung geraten können und wie schwer es ist, sie daraus zu befreien, legte der US-amerikanische Strafverteidiger und Buchautor Steven T. Wax am 4. Februar 2010 in Nürnberg dar. Anlass war die Präsentation und Diskussion seines Buches „Kafka in Amerika. Wie der Krieg gegen den Terror Bürgerrechte bedroht“. Gemeinsam mit dem Verlag, der Hamburger Edition, hatten das Nürnberger Menschenrechtszentrum (NMRZ) und der neue Lehrstuhl für Menschenrechte und Menschenrechtspolitik am Institut für Politische Wissenschaft der Universität Erlangen-Nürnberg zu der gut besuchten Veranstaltung eingeladen, die Professor Heiner Bielefeldt moderierte. Nicht die akademische Analyse, sondern der praktische Erfahrungsbericht stand dabei im Vordergrund: Steven T. Wax schilderte eindrücklich das Schicksal zweier Menschen, die der Willkür der US-Terrorismusbekämpfung ausgesetzt waren. Selbst Josef K. in Kafkas „Prozess“ hätte sich die Augen gerieben, so absurd und abstrus waren die Fälle des US-Anwalts Brandon M. und des sudanesischen Arztes Adel H. Einem Anti-Amerikanismus redete der Anwalt indes nicht das Wort. Bei aller Kritik an der Aussetzung rechtsstaatlicher Prinzipien durch die US-Regierung von George W. Bush setzt er nach wie vor auf den US-amerikanischen Rechtsstaat.
Die Veranstaltung fand auch in der Nürnberger Presse ein Echo: