Der Presseclub Nürnberg, das Nürnberger Menschenrechtszentrum e.V. und das Menschenrechtsbüro der Stadt Nürnberg laden herzlich zu der Veranstaltung “Liu Dejun – Schriftsteller im Exil in Nürnberg” ein.
Dienstag, den 18. Februar 2014 um 19 Uhr
im Marmorsaal des Presseclubs, NÜRNBERGER Akademie,
Gewerbemuseumsplatz 2
Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Zusammen mit dem Presseclub Nürnberg, dem Nürnberger Menschenrechtszentrum und P.E.N. Deutschland möchte Ihnen das Menschenrechtsbüro Liu Dejun und seine Arbeit präsentieren. Einführend wird Franziska Sperr, Vizepräsidentin und writers in exile-Beauftragte des PEN-Zentrum, das international einmalige Programm zum Schutz verfolgter Autorinnen und Autoren vorstellen. Dr. Rainer Huhle, seit 2011 Mitglied im Ausschuss zur Umsetzung der UN-Konvention gegen das gewaltsame Verschwindenlassen berichtet über seine Arbeit am Fall von Liu Dejun und dessen Erfahrungen in China. In Auszügen wird der Film von Ai Weiwei gezeigt.
Seit November 2013 lebt der chinesische Dissident Liu Dejun als writer in exile in Nürnberg. Sein Engagement als Menschenrechtsverteidiger begann in der südchinesischen Provinz Guandong, wo er Wanderarbeiter über ihre Arbeitsschutzrechte aufklärte. Später gründete er dort eine nichtstaatliche Organisation, die Rechtsberatung und Schulungen anbot. Der Aufruf zu politischen Reformen und sein Einsatz für Menschen, deren Privathäuser für staatliche Großprojekte abgerissen wurden, brachten ihm mehrmalige Inhaftierungen ohne Gerichtsverfahren ein. 2010 wurde er von der Polizei entführt, misshandelt und in der Umgebung von Peking ausgesetzt. Der bekannte Künstler Ai Weiwei verarbeitete dies in einem Dokumentarfilm. Diese „disappearances“, die auch auf der Website von Frontline Defenders veröffentlicht wurden, stehen beispielhaft für das gewaltsame Verschwindenlassen von Menschenrechtsaktivistinnen und -aktivisten weltweit. Nachdem immer mehr Menschen aus seinem Umfeld verhaftet worden waren, suchte auch Liu nach Wegen, das Land zu verlassen. Mit Unterstützung von Menschenrechtsorganisationen konnte er im Juli vergangenen Jahres nach Dublin ausreisen und fand nun eine sichere Bleibe in Nürnberg.