Am Sonntag, den 24. September 2017 wird der ehemalige syrische Militärfotograf, bekannt unter dem Decknamen Caesar, mit dem Internationalen Nürnberger Menschenrechtspreis 2017 ausgezeichnet. Er schmuggelte 2011 bis 2013 tausende Fotos von in der Haft Ermordeten aus den Gefängnissen des syrischen Regimes. Mit dem Ziel, die Welt über die dort begangenen Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu informieren und die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen, hat Caesar die Fotos kopiert und unter höchstem persönlichen Risiko mit der Hilfe mutiger Freunde außer Landes gebracht. Verfolgt von den Geheimdiensten des Regimes, muss er heute im Exil verborgen leben.
Zur Preisverleihung wird an seiner Stelle die französische Journalistin Garance Le Caisne den Preis entgegennehmen. Sie hat die Geschichte Caesars und seiner Unterstützer auf der Grundlage von mehr als vierzig Stunden Interviews niedergeschrieben. Mit ihrem Buch “Codename Caesar” gelangten die Geschehnisse hinter den Fotos an die Weltöffentlichkeit.
Zum 12. Mal zeichnet eine hochkarätige internationale Jury den außergewöhnlichen Einsatz einer/s Menschenrechtsaktivist_in aus. Im Zuge der Eröffnung der Nürnberger Straße der Menschenrechte wurde die Preisverleihung im Jahr 1993 durch den damaligen Oberbürgermeister Dr. Peter Schönlein zusammen mit dem Präsidenten der Fédération Internationale des Ligues des Droits de l’Homme, Daniel Jacoby initiiert. Erstmalig ging der Preis am 17. September 1995 an Sergej Kowaljow für seinen Einsatz gegen den Tschetschenien-Krieg. Mit dem Internationalen Nürnberger Menschenrechtspreis sollen die Preisträger_innen für ihr menschenrechtliches Engagement gewürdigt und damit unterstützt werden. Begleitend zur Preisverleihung findet jeweils ein Rahmenprogramm statt. Das diesjährige Begleitprogramm bietet die Möglichkeit sich über die Situation in Syrien, den Kampf gegen die Folter und die Möglichkeit einer Strafverfolgung zu informieren.
Hierzu gehört auch die Friedenstafel am Sonntag Nachmittag, die seit 2002 an das historische Friedensmahl von 1649 erinnern soll und ein Zeichen der Solidarität der Nürnberger Bürger_innen mit den Preisträger_innen setzt.