Menschenrechtskongress – Die universellen Menschenrechte im digitalen Zeitalter

9. November 2018 | Von | Kategorie: Menschenrechte verstehen

Foto: Podiumsdiskussion mit Nikolay Staykov, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Christian Mihr, Michael Krennerich, Stephan Sohr (v.l.n.r.) (© Sose Baghumyan)

 

von Sose Baghumyan

Wie wichtig die universellen Menschenrechte im digitalen Zeitalter sind und welche Herausforderungen und Möglichkeiten sich dadurch ergeben, war am 5. November Thema eines Menschenrechtskongresses in Nürnberg, der von der Friedrich-Naumann-Stiftung organisiert wurde. Die Thomas-Dehler-Stiftung und das NMRZ waren Kooperationspartner der Veranstaltung. Moderiert vom Chefredakteur der Nürnberger Zeitung (NZ), Stephan Sohr, diskutierten die ehemalige Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser- Schnarrenberger, der Geschäftsführer von Reporter ohne Grenzen, Christian Mihr, der bulgarische Journalist Nikolay Staykov sowie der NMRZ-Vorsitzende, Michael Krennerich, über Chancen und Risiken der Digitalisierung für die Presse und Meinungsfreiheit. Die Podiumsteilnehmer*innen waren sich einig, dass auf der einen Seite die Digitalisierung eine große Bandbreite von Vorteilen biete, etwa leichteren Zugang zu Informationen, einfachere Kommunikation und breitere Berichterstattung. Auf der anderen Seite würden Kommunikation und Internetverhalten immer stärker überwacht. Zugleich begünstige die digitale Kommunikation die öffentliche Verbreitung von Falschmeldungen, Unterstellungen und Beleidigungen. Das Schlagwort Lügenpresse sei dazu geeignet, Journalisten zu diffamieren und deren Arbeit im Kern zu gefährden. Die von rund 100 Personen besuchte Podiumsdiskussion behandelte ein breites Spektrum an Themen – vom Netzwerkdurchsetzungsgesetz in Deutschland bis hin zur Ermordung von Journalisten in anderen Ländern. Nikolay Staykov erinnerte an die ermordete bulgarische Journalistin Wiktorija Marinowa und forderte die konsequente Ermittlung der Täter.

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