von Felix Krauß – 

War das Thema Nachhaltigkeit und verantwortungsvolles Investieren lange ein Nischenthema, erfreut es sich in den letzten zwei Jahrzehnten zunehmender Beliebtheit. Längst ist klar, dass wir die weltweiten Finanzströme in zukunftsweisende, menschenrechtskonforme, saubere, ethische und faire Projekte leiten müssen, wenn wir die UN-Nachhaltigkeitsziele erreichen und das Pariser Klimaabkommen würdigen wollen.

Wenn beim Investieren jedoch ethische Standards und Menschenrechte eingehalten werden sollen, müssen unweigerlich Unternehmensprofile gründlich analysiert werden. Es gilt zu evaluieren, inwiefern Unternehmen frei von Menschenrechtsverletzungen, Umweltverstößen und anderen schwerwiegenden Vorwürfen sind. Nach welchen Ansätzen hier zielführend vorgegangen werden kann, wie sich ein sinnvoller Nachhaltigkeitscheck durchführen lässt und welche Datenbanken dabei hilfreich sein können, ist im praxisnahen Teil I und Teil II des verantwortungsbewussten Anlegens übersichtlich dargestellt.

Umfangreiche Negativliste

Solche Nachhaltigkeitschecks sind jedoch mitunter sehr zeitaufwendig. Abhilfe verschafft hier die Negativliste, die einen möglichst schnellen und einfachen, aber dennoch kritischen und fundierten Überblick gibt. Hierbei sind zahlreiche Unternehmen und Konzerne aufgelistet, die für verantwortungsbewusste Investments aus diversen Gründen nicht in Frage kommen.

Die Negativliste lässt sich hier herunterladen.

Die Liste beruht auf öffentlich zugänglichen Recherchen und Informationen. Auswahl einiger Kriterien weswegen Unternehmen auf dieser Negativliste geführt werden: Menschenrechtsverletzungen, Umweltschäden, Korruption, Militärwaffen und Rüstung, Entwicklung von autonomen Waffensystemen und Atombomben, Tabakproduktion, fossile Brennstoffe, Arbeitsrechtsverletzungen, Zusammenarbeit mit autoritären Regimes etc.

Weitere Informationen können dem Disclaimer der Negativliste entnommen werden.

Positive Watchliste

Während von Investments in Unternehmen, die auf der Negativliste geführt werden, abgesehen werden sollte, soll meine persönliche Positive Watchliste auch einen konstruktiven Ansatz darstellen. Die Unternehmen, die auf der Positiven Watchliste gelistet sind, gelten potenziell als nachhaltig und könnten für ein verantwortungsbewusstes Investieren in Betracht kommen. Diese subjektive Zusammenstellung an Unternehmen ist jedoch allein aufgrund von Nachhaltigkeitskriterien und menschenrechtlichen Mindeststandards erstellt worden und wurde nicht auf deren jeweilige Rentabilität und Wirtschaftlichkeit geprüft.

Die Positive Watchliste kann hier heruntergeladen werden.

Warum welche Unternehmen auf welcher Liste (nicht) geführt werden und welche diskutierbaren Entscheidungen getroffen wurden, lässt sich der nachfolgenden Zusammenstellung entnehmen. Diese ermöglichen, dass die Einordnung der Unternehmen transparent nachvollzogen werden kann.

Die Zusammenstellung der diskutierbaren Einordnungen lässt sich hier herunterladen.

Bild von Gerd Altmann auf Pixabay, bearbeitet von Felix Krauß

Disclaimer: Diese umfangreichen Listen wurden nach bestem Wissen und Gewissen erstellt, jedoch können sie keinen Anspruch auf Vollständigkeit oder universelle Gültigkeit erheben. Schon allein aufgrund des Umfangs können inhaltliche oder technische Fehler unterlaufen, auf die der Autor gerne unter folgender E-Mail-Adresse aufmerksam gemacht werden kann: felix.krauss@menschenrechte.org. Auch werden Hinweise und Anregungen zu weiteren Unternehmen, Ausschlussgründen oder Quellen dankend entgegengenommen. Diese Listen dienen dem eigenen Meinungsbildungsprozess und dürfen nicht als Kaufs- oder Verkaufsempfehlung gewertet werden. Sie dienen nicht der Empfehlung oder dem Abraten eines Produktes, sondern der Information über entsprechende Vorwürfe. Die Entscheidung über den Abschluss oder Aufkündigung eines Vertrags liegt nur bei Ihnen und daher sollten Sie sich zu den Kosten, den Chancen sowie den Risiken eines Produktes genau erkundigen. Sollten Sie darüber nachdenken, Ihr Geld nachhaltig(er) anzulegen, wägen Sie bitte sorgfältig die ökonomischen Vor- und Nachteile, insbesondere in Bezug auf Risiken und die Kosten, ab. Zudem bewerten diese Listen ausschließlich die Nachhaltigkeit der Unternehmen und explizit nicht die ökonomische Performanz. Zusätzlich gilt, dass diese Zusammenstellung als eine Momentaufnahme verstanden werden muss und weitere Skandale, Kontroversen oder Vorwürfe ggf. nicht abgebildet werden. Bitte beachten Sie ebenso, dass Unternehmen ggf. auf Vorwürfe und Skandale umfassend reagieren, weswegen ein pauschaler Ausschluss nicht gerechtfertigt sein mag. Inwiefern sich Unternehmen zwischenzeitlich nachhaltig(er) ausgerichtet haben bzw. inwiefern einzelne Unternehmen mittlerweile anderen Vorwürfen ausgesetzt sind, können diese Listen mitunter nicht hinreichend abbilden. Dies gilt es dringend zu beachten.

Diese Tabellen dürfen sehr gerne frei verwendet, zitiert, und an Dritte weitergegeben werden, sofern der Autor, Felix Krauß, ausdrücklich als Quelle genannt wird. Der Autor behält das Urheberrecht an dieser Zusammenstellung.