Menschenrechte verstehen

Bodil Begtrup (1903 – 1987) Dänemark

28. Juli 2008 | Von

von Rainer Huhle
Auch in Dänemark war es Anfang des 20. Jahrhunderts noch nicht normal, dass eine junge Frau Politikwissenschaft studierte. Bodil Begtrup tat nicht nur dies an der Kopenhagener Universität. Sie machte bereits 1926 ihre ersten Erfahrungen auf dem Genfer Parkett als Vertreterin des Internationalen Studentenbunds beim Völkerbund. […]



Vijaya Lakshmi Pandit (1900 – 1990) Indien

22. Juli 2008 | Von

von Rainer Huhle
Vijaya Lakshmi Pandit gehörte einer der prominentesten Familien indischer Kämpfer für die Unabhängigkeit an. Ihr Vater Motilal Nehru war einer der Gründer der indischen Kongresspartei und eng befreundet mit Gandhi. […]



Menschenrechte und Entwicklungszusammenarbeit

26. Dezember 2007 | Von

von Michael Krennerich

Am 15. November 2007 fand im Bundestagsausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe in Berlin eine öffentliche Anhörung zum Thema “Menschenrechte und Entwicklungszusammenarbeit” statt. Zu den fünf eingeladenen Sachverständigen gehörte Michael Krennerich vom NMRZ. Seine schriftliche Stellungnahme beantwortet 18 Fragen der Abgeordneten zur Umsetzung eines Menschenrechtsansatzes in der Entwicklungszusammenarbeit. […]



Menschenrechte und Armut aus Sicht der Vereinten Nationen

2. Dezember 2007 | Von

von Vanessa Gleiß und Julia Ismar

Von der Charta der Vereinten Nationen (VN) bis zur Milleniums-Deklaration ist der Kampf gegen Armut als bedeutsames Entwicklungsziel immer mehr in den Blickpunkt der internationalen Gemeinschaft geraten. Vanessa Gleiß und Julia Ismar erörten anhand von UN-Dokumenten welche Positionen die Vereinten Nationen zum Thema Armut und Menschenrechte vertreten. […]



Völkerrecht und private Militärunternehmen. Über die Notwendigkeit einer Regulierung

9. Juni 2007 | Von

von Constanze A. Schimmel

In den “assymetrischen Kriegen” der letzten Jahrzehnte spielen bewaffnete Verbände eine immer größere Rolle, die nicht unter staatlichem Kommando sondern nach den Prinzipien der Privatwirtschaft agieren. Ihre Vernatwortlichkeit nach Kriegsvölkerrecht und Menschenrechten ist nach wie vor nicht eindeutig geklärt, obwohl es solche quasi rechtsfreien Räume nicht geben dürfte. Constanze Schimmel beschäftigt sich seit Jahren mit diesem Problem. Sie erläutert hier die aktuelle völkerrechtliche Diskussion und macht Vorschläge, wie auch diese privaten Militärunternehmen für ihre Taten verantwortlich gemacht werden können. […]



Von Nürnberg nach Den Haag

9. Januar 2006 | Von

von Rainer Huhle

1995 veranstaltete das Nürnberger Menschenrechtszentrum eine internationale Tagung aus Anlass des 50. Jahrestags des Nürnberger Prozesses, auf der die Bedeutung dieses Prozesses und seiner Rechtsgrundlagen für den Kampf gegen die Straflosigkeit von Menschenrechtsverbrechen untersucht wurde. Die Vorträge wurden in dem Buch „Von Nürnberg nach Den Haag. Menschenrechtsverbrechen vor Gericht – Zur Aktualität des Nürnberger Prozesses“ (Hamburg 1996) publiziert. Einige der Beiträge erschienen auch in spanischer Übersetzung in der Zeitschrift „memoria“ des NMRZ. […]



Frauenrechte – Herausbildung, normative Reichweite, Geltung und Durchsetzung

9. November 2005 | Von

von Anja Titze

Frauen müssen heutzutage noch vielfältige Formen der Diskriminierung hinnehmen. Als das (vermeintlich) “schwächere” Geschlecht werden sie – im Vergleich zu Männern – oft schlechter bezahlt, sind weniger gut ausgebildet und müssen vielfältige Gewalthandlungen meist schutzlos(er) ertragen.

In der Annahme, dass diese Gegebenheiten mit einer Stärkung des Rechtsstatus von Frauen überwunden werden könnten, soll in dieser Arbeit der Frage nachgegangen werden, wie es um Frauenrechte bestellt ist. Zu klären ist konkret, inwieweit diese Rechte international anerkannt und inwieweit sie durchsetzbar sind. […]



Was Sie schon immer über Menschenrechte wissen wollten! Kurze Antworten zu häufig gestellten Fragen

9. November 2005 | Von

von Michael Krennerich

Was sind Menschenrechte? Wo sind sie niedergelegt und wen verpflichten sie auf welche Weise? Gelten sie auch für andere Kulturen? Oder sind Menschenrechte ohnehin nur ein Papiertiger? Antworten auf solche und weitere grundlegende Fragen finden Sie hier! Eine kurze Einführung in die Menschenrechtsdiskussion, angelegt als ein Katalog häufig gestellter Fragen (Frequently Asked Questions). […]



Sind Privatpersonen an die Menschenrechte gebunden? – Vergleich der Verfassungsrechtsprechung in Deutschland, USA und Kolumbien zur Grundrechtseinwirkung im Privatrecht

17. September 2005 | Von

von Anita Fröhlich

Ein Unternehmer weist eine bereits seit längerer Zeit bei ihm beschäftigte türkische Arbeitnehmerin an, es fortan zu unterlassen, während der Arbeit aus religiösen Gründen ein Kopftuch zu tragen. Er begründet das Verbot damit, dass der Betrieb von vielen Geschäftspartnern besucht werde und die Gefahr bestünde, dass diese den Eindruck erhielten, es handele sich um ein türkisches Unternehmen. Die Frau weigert sich, der Weisung Folge zu leisten und wird daraufhin entlassen. Hat der Arbeitgeber die Religionsfreiheit seiner Arbeitnehmerin verletzt? Dies ist nur dann der Fall, wenn sich das Grundrecht auf freie Religionsausübung im Privatrechtsverhältnis zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber auswirkt. Die damit einhergehende Frage nach der Grundrechtseinwirkung im Privatrecht wird oft unter dem Stichwort Drittwirkung bzw. horizontale Grundrechtswirkung behandelt.

Warum Grundrechtseinwirkung und nicht Menschenrechtseinwirkung? Besteht hier ein Unterschied? Als Grundrechte werden allgemein die durch die Verfassung als solche garantierten Rechte bezeichnet. Menschenrechte sind in internationalen Abkommen enthalten. Wird in diesem Beitrag vermehrt von Grundrechten gesprochen, so liegt das daran, dass er sich mit den nationalen Verfassungen und weniger mit dem internationalen Recht auseinandersetzt. Es sollen aber auch die in internationalen Abkommen enthaltenen und von der Verfassung rezipierten Menschenrechte sowie die von der Verfassung interpretativ abgeleiteten Rechte von dem hier verwendeten Begriff Grundrechte umfasst sein. […]



Öffentliche Tabus und private Ressentiments – Antisemitismus in Deutschland nach 1945

18. August 2005 | Von

von Otto Böhm

Auch in Bezug auf den Antisemitismus kann die öffentliche politische Entwicklung in Deutschlands Parteien und Institutionen als erfolgreicher historischer Lernprozess verstanden werden. Andrerseits belegen empirische Forschungen und Umfragen den Zusammenhang von aktueller Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus – wer ausländerfeindlich agitiert, ist meist auch antisemitisch eingestellt. Und nicht zuletzt weist die öffentliche Präsenz antisemitischer Stereotype – Juden sind selbst am Judenhass schuld (Möllemann), ein geiler Jude zerstört deutsche Literatur (Walser) – auf eine gewisse sich tabubrechend gebende Rehabilitation von latenten Gefühle und Stimmungen. Latenz kann aber als Spekulation abgetan werden. Deshalb will ich im Folgenden Material und Erklärungen aus der Antisemitismusforschung zusammenzutragen, das sowohl den Lernprozess als auch die These von der kommunikativen Latenz des Antisemitismus plausibel macht. […]